In jeder asana bleibt man für eine bestimmte Zeit ruhig und bewegungslos und bewahrt umsichtig und beobachtend die Form bzw. Position. 

So wie man die Form für eine bestimmte Zeit aufrecht erhält, bewahrt man auch ruhig einen Gedanken, der im Zusammenhang mit der Übung steht. Wie links schematisch dargestellt, wäre der blaue Text der Gedanke zum Drehsitz, den man während der Ausführung der asana in der Aufmerksamkeit bewahrt.

Man denkt diesen Gedanken bildlich wie vor sich bzw. vor die Stirn gestellt.

Dabei kann man die Unterscheidung kennenlernen zwischen einem Denken, das fixiert wie „im eigenen Kopf“ abläuft, zu einem Denken, das frei und außerhalb des Körpers den Gedanken wie ein Bild betrachtet.

Der Drehsitz, matsyendrasana

So wie man eine Textstelle, also einen „wörtlichen“ Gedanken (siehe Bsp. Drehsitz), auswählen und in der Übung bewahren kann, so kann man sich auch während der Übung bildlich die Idealform der asana vorstellen.

Man bemerkt eventuell bei der eigenen Praxis, dass man gegen die körperlichen Widerstände und Blockaden nicht ankommt und ist auch noch gar nicht richtig zufrieden mit der eigenen Ausführung der Übung, doch man nimmt es vorerst so wie es ist und lässt den Körper einfach einmal so in Ruhe. Man nimmt die Verhältnisse wahr und auch hin, da man mit Zwang oder Gewalt auch nicht weiterkommen würde.

Gedanklich oder in der Vorstellung bleibt man aber weiter dran und formt in der Vorstellung das Bild von der idealen Position, sowohl von ihrer perfekten Form als auch ihrem Ausdruck. Die Vorstellungsfähigkeit ist unabhängig und frei von den körperlichen Bedingungen.

Wer dies so übt und anwendet, wird sicher bemerken, dass ruhig gebildete und anschauliche Vorstellungen zu einem Ideal, verbunden mit dem Wunsch sich diesem anzunähern, die Fortschritte am besten vorbereiten. Die Muskulatur wird weicher und fügt sich mit der Zeit harmonischer und widerstandsfreier in die gewünschte Form.