Durch die Yogapraxis habe ich Formen, Proportionen und Strukturen und ihre mögliche Harmonie und Schönheit als ein unendlich interessantes Beobachtungsgebiet entdeckt. Normalerweise werden bei den Yogaübungen heute mehr die gesundheitlichen, energetischen oder traditionell überlieferten Aspekte in den Mittelpunkt gestellt. Die Schönheit und Harmonie der Bewegungsform bzw. Yogastellung bleibt meist unbeachtet. In den asana-Darstellungen und Beschreibungen von Heinz Grill lernte ich jedoch den Aspekt der Schönheit und Ästhetik als etwas Wesentliches kennen, und es hat mich angeregt, allgemein auf Formen, Strukturen und Proportionen sowie auf Farben und Lichtverhältnisse aufmerksam zu werden.
Schönheit, Ästhetik und Harmonie empfinde ich als ein Grundbedürfnis des Menschen. Schöne und harmonische Formen können innerlich berühren und einen tiefen Eindruck hinterlassen, sie erheben das Gemüt, schenken eine stille Freude und erwecken Interesse, sie können Erschöpfungen entgegenwirken und ein Antrieb zu Entwicklungsschritten sein.
Wie entsteht Schönheit?
Warum kann die Natur mit ihren Formen so beeindruckend schön sein?
Ist Schönheitssinn etwas Subjektives, d.h. jeder empfindet etwas anderes als schön, oder ist es etwas Objektives, allgemein Gültiges, das unabhängig ist vom individuellen „Geschmack“?
Was ist der Unterschied zwischen Perfektion und Ausdruck?
Wie verhält es sich mit dem Gegenteil, dem Hässlichen? Worin mag sein Sinn liegen?
Welche Rolle spielt das Licht, das auf die Formen und Farben fällt?
Viele Fragen und Erkenntnisse können mit den Beobachtungen entstehen.