Die Waage und das Formgefühl

 

 

Die Waage, tuladandasana, verbindet Gleichgewicht und Spannkraft, sie gibt den Beinen, Hüften, Rumpf und Brustkorb mehr Halt und Festigkeit. 

  

 

 

 

 

In dieser Stellung drückt sich einerseits Festigkeit und Formgefühl und andererseits Gleichgewicht und Leichtigkeit aus.

 

 


die unendliche horizontale, erdumspannende Bewegung

In seinem Buch „Der freie Atem und der Lichtseelenprozess“ beschreibt Heinz Grill die Waage im Zusammenhang mit dem Formgefühl:

„Die Beobachtung einer Form, was sie ist und wie sie dem Gesichtssinn erscheint, nimmt ein Thema in jeder Art des Übens ein.

Eine Form zu erleben kann tatsächlich nur gegenüber der Außenwelt, die objektiv, das heißt als ein bewusst wahrgenommenes Gegenüber, in die Anschauung rückt, geschehen. Die Form des eigenen Körpers wird durch dieses Formerleben ebenfalls Außenwelt. Indem sich das Bewusstsein an äußeren Formen übt, wie beispielsweise an der Form eines Baumes, eines Berges oder eines Möbelstückes, diese erkennend erlebt, denkend nachvollzieht und sie schließlich wieder wie zu einem Idealbild rekonstruiert, gewinnt es eine natürliche Einordnung.

Allgemein bewirkt das Formerleben an den einzelnen Yoga-asana eine natürliche Außenorientierung mit stabilisierenden psychischen Effekten. Das menschliche Begegnungsleben benötigt die Erfahrung von den verschiedensten Formstrukturen.“